Zündzeitpunkt: Kontrolle und Neueinstellung    -  Zündanlage

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Um die Genauigkeit der Zündzeitpunkt-Einstellung zu kontrollieren, ist es erforderlich, den Unterbrecherdeckel von der echten Seite des Kurbelgehäuses abzunehmen. Die Kontrolle und Neueinstellung des Zündzeitpunktes muss nach der Neueinstellung der Unterbrecherkontakt-Abstände entsprechend der Beschreibung in Kapitel 4.5.1 erfolgen.

Einen Schraubenschlüssel an den Sechskant zum Durchdrehen des Motors ansetzen und den Motor unter gleichzeitiger Betrachtung des selbsttätigen Zündverstellers durch die Kontrollöffnung in der Unterbrecher-Grundplatte in Vorwärts-Laufrichtung drehen. Dabei lässt sich feststellen, dass auf jeder Seite des selbsttätigen Zündverstellers drei Strichmarkierungen angebracht sind (Bild 251 und Bild 252).

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Mit der Kontrolle des Zündzeitpunktes wird am linken Unterbrecherkontakt-Satz, der zu den Zylindern 1 und 4 gehört, begonnen. Um den Zeitpunkt festzustellen, zu dem sich die Kontakte öffnen, wird eine 12-VoltGlühlampe zwischen dem beweglichen Kontakt (Unterbrecherhebel) und einem geeigneten Massepunkt am Motor angeschlossen. Bei eingeschalteter Zündung wird die Glühlampe aufleuchten, sobald die Kontakte geöffnet sind. Nun wird die Kurbelwelle gedreht, bis die Kennzeichnung F 1 -4 des Fliehkraftverstellers genau mit der Fluchtungs-Kennzeichnung auf der hinter der Unterbrecher-Grundplatte liegenden Zündzeitpunkt-Anzeigeplatte fluchtet. Ist der Zündzeitpunkt richtig eingestellt, müssen sich die Kontakte in dieser Stellung gerade zu öffnen beginnen, was durch ein Flackern der Glühlampe gekennzeichnet wird.

Zur Einstellung des Zündzeitpunktes der Zylinder 1 und 4 werden die drei durch die Langloch-Bohrungen am Rande der Grundplatte geführten Schrauben gelockert (Bild 253). Die Grundplatte drehen, bis die Glühlampe aufflackert und danach die Schrauben festziehen. Den Motor um 90° in Gegenlaufrichtung und danach wieder in die Vorwärts-Laufrichtung drehen, um die Einstellung zu kontrollieren.

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Den Zündzeitpunkt für die Zylinder 2 und 3 auf dieselbe Weise kontrollieren, indem auf die Kennzeichnung F2-3 Bezug genommen wird. Ist der Zündzeitpunkt nicht vorschriftsmäßig eingestellt, werden die zwei Schrauben, die die rechte Unterbrecherkontaktplatte an der Grundplatte halten, gelockert. Danach wird die Platte in die richtige Lage bewegt (Bild 254), worauf die Schrauben wieder festgezogen werden. Den Zündzeitpunkt erneut kontrollieren. vergrössern

Solange die Unterbrecherkontakte in gutem Zustand sind und mit Sorgfalt vorgegangen wird, sollte eine Einstellung des Zündzeitpunktes von Hand ausreichend sein. Falls es jedoch möglich ist, muss die Einstellung des Zündzeitpunktes mit Hilfe einer Zündlichtpistole (Stroboskop) durchgeführt werden, weil auf diese Weise nicht nur die Genauigkeit des eingestellten Zündzeitpunktes bei laufendem Motor sondern auch die einwandfreie Funktion des Fliehkraftverstellers überprüft werden kann. Das Stroboskop muss je nach Anweisung der Hersteller entweder an der Niederspannungsseite oder an der Hochspannungsseite der Zündanlage angeklemmt werden. Zuerst wird der linke Unterbrecherkontakt-Satz und danach der rechte Unterbrecherkontakt-Satz kontrolliert. Den Motor anlassen und den selbsttätigen Zündversteller durch das Schauloch beleuchten. Die Drehzahl des Motors langsam auf 2500/min erhöhen. Bei dieser Drehzahl muss die Verstellmarkierung mit der Fluchtungskennzeichnung zusammenfallen.

Der Verstellbereich von 1000/min erreicht seinen äußersten Wert bei 2500/min. Über dieser Drehzahl ist keine weitere Verstellung mehr möglich. Wird bei einer Erhöhung der Kurbelwellen-Drehzahl von Beginn der Verstellung bei 1500/ min festgestellt, dass sich die Verstellmarkierungen ungleichförmig bewegen oder hat sich der Verstellbereich wesentlich verändert, muss der selbsttätige Zündversteller entsprechend der Beschreibung im folgenden Abschnitt auf Verschleiss oder Funktionsstörungen kontrolliert werden.