KATASTROPHE !

21.09.2003

  • Mit der Bemerkung der Werkstatt  "Das Ventilspiel am 3. Zylinder lässt sich nicht mehr einstellen" hat es angefangen. Nachdem mir bei den Kosten die auf mich zukommen sollten bei der Instandsetzung, fast ein Ei aus der Hose fiel, habe ich mich entschlossen die Instandsetzung selbst in die Hand zu nehmen.

27.09.2003

Endlich mal Zeit für mein Moped. Das Zerlegen des Motors hatte mit etwas Mühe, einem guten Freund und dem Handbuch sehr gut geklappt. Was mir nun ganz wichtig war - alle Teile peinlichst genau reinigen und auf Beschädigungen Untersuchen.

  • Ventildeckel
    i.O.
  • Ventile
    war nicht zu übersehen das da 2 Ventile ihren Geist aufgegeben hatten
  • Zylinderkopf
    warum tritt immer wieder Öl aus, vorne unterhalb der Bohrung für Drehzahlmesserwelle?
    Ursache: 2 kleine Haarrisse im Steuerkettenschacht
  • Steuerkettenführung
    beide Führungen weisen Haarrisse auf, das Material (Perdinax) aus dem die Führungen hergestellt sind  wird eben mit dem Alter spröde

28.09.2003

  • Suche im Internet nach Anbietern für meine benötigten Teile (es muss ja nicht immer das teuerste sein). Jetzt heißt es warten und so viel wie möglich Infos aus dem Internet zu holen. 

09.10.2003

  • Nach längerer Suche bin ich fündig geworden. Haben endlich einen kompetenten Händler gefunden (sieh das gute liegt so Nah) der mir die Teile besorgen kann und das auch noch zu einem vernünftigen Preis.
    Die Adresse kann man mit gutem Gewissen weiterempfehlen, den der Mann der  nunmehr seit 35 Jahren im Zweiradbereich tätig ist, hat richtig Ahnung. 
    Zitat von Ihm: " Ich mache jetzt nur noch Vertrieb übers Internet, www.mot24.de, allerdings mache ich auch nach wie vor Reparaturen, aber nur nach genauer terminlicher Absprache. " Zitat Ende

29.10.2003

  • Meine Ersatzteile habe ich bekommen. Jetzt kann ich weitermachen.

04.11.2003

  • Der Motor wurde zerlegt. Am Zylinderkopf gab es kleine Schwierigkeiten 
    1. die Ventile und die Feder
    2. die Ventilschaftabdichtungen zu demontieren.
    Die Ventile und die doppelten Federn wurden unter der Ständerbohrmaschine mit einem speziellen Werkzeug zusammengedrückt, - benötigt etwas Kraftaufwand - , so daß man die Arretierungen der Ventile entfernen konnte. Wie komme ich nun in der tiefen Bohrung unter dem Shimbecher an die Schaftabdichtungen, um diese zu entfernen, ohne die Wandung der Bohrung (dient zur Führung der Shimbecher) zu verletzen? Abhilfe hat hier eine selbst konstruierte Zange geschaffen um die Schaftabdichtungen problemlos und OHNE Schrammen vom Dichtsitz abzuziehen. Geht ganz leicht mit dem richtigen Werkzeug. Um die neuen Ventilschaftdichtungen zu montieren wurde ein Einpressdorn gemacht mit dem man die Ventilschaftdichtung aufnehmen und problemlos montieren kann.
    3. die alten Dichtungen vom Zylinderkopf und vom Zylinderfuss entfernen.
    Hier half nur der gute alte Flachschaber, Schmirgelleine und viel viel Geduld.
    Der Zylinderkopf wurde selbst geplant, auf einer dicken Glasplatte die mit Schmirgelleine bespannt wurde auf der man dann mit schön gleichmäßigen Bewegungen den Kopf hin und her schieben konnte. Geht prima.
    Zylinderblock und Kolben sind noch in tadellosem Zustand, nur reinigen und gut. 
    Nach Abschluss der ganzen Vorarbeiten werden alle Teile noch mal sehr sorgfältig gereinigt und der Motor wieder zusammengebaut.

11.12.2003

  • Die Zylinderblockmontage ging ohne Probleme, da sich an den unteren Enden der Zylinderlaufbüchsen eine sehr gute Fase für das einführen der Kolben und Kolbenringe befindet. (springt fast von alleine rein).
    Die Ventilbecher in der richtigen Reihenfolge in den Zylinderkopf und  montieren. Das montieren der Nockenwellen hat auch keine Probleme bereitet (man hat ja ein Reparaturhandbuch). Das Einstellen der Steuerkette braucht ein wenig Geduld (20.Niete von IN nach EX ). Wichtig dabei ist nur nach der Montage der Steuerkette, den Motor einmal durchzudrehen um zu sehen daß die Kette richtig läuft. Es geht auch ohne daß die Nockenwellen montiert sind. Man muß nur die Steuerkette gegen das hineinfallen in den Motorblock sichern. Einfach einen Schraubenzieher durchstecken der dann auch als Führung dient.
    Die Nockenwellensitze einölen, alle Böcke in der richtigen Reihenfolge wieder montieren (Drehmoment 9 Nm) fertig. 
    Einstellen der Ventile.
    Eigentlich gar kein Problem da das Ventilspiel und die alten Shims vor der Demontage gemessen wurden und ein Protokoll dafür angefertigt wurde mit den Messwerten. Es müssen nur drei von den alten Shims getauscht werden (war ja klar) :-) 

18.12.2003

  • SIE LÄUFT WIEDER
    Nach dem Tausch der nicht passenden Shims und dem erneuten überprüfen der Ventile wurde es vollendet. Ventildeckeldichtung, Ventildeckel drauf, anziehen auf Drehmoment und noch die Batterie rein.
    START drücken und SIE LÄUFT WIEDER, schön gleichmässig und rund. Jetzt noch Vergaser überprüfen - alle laufen schön gleichmässig synchron - prima.
    Was jetzt noch fehlt ist ein neuer Kupplungszug dann ist Sie wieder neu.
    Ein riesigen Dank an KLAUS , hat vor einem Jahr schon gesagt das da was nicht stimmt - recht hat er gehabt und der mir dabei geholfen hat (des Ding muß jetzt a mol wieder laafa).

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