Allgemeine Beschreibung - Zündanlage
Der zur Zündung des Kraftstoff-Luftgemisches in den Brennräumen erforderliche Zündfunken wird von einer Batterie und zwei Zündspulen (eine Zündspule für je zwei Zylinder) erzeugt.
Zur elektrischen Anlage gehören zwei Sätze Unterbrecherkontakte, zwei Kondensatoren, vier Zündkerzen und ein selbsttätiger Zündversteller. Der Unterbrechernocken, der in den Verstellmechanismus integriert ist, öffnet jeden Kontaktsatz einmal bei einem Kurbelwinkel von 180°, wodurch es in zwei Zylindern zur Bildung eines Zündfunkens kommt. Der andere Kontaktsatz führt 1800 später zur Zündung, so dass nach jeweils 360° Kurbelwinkel, d. h. nach jeweils einer vollständigen Umdrehung der Kurbelwelle, jede Zylinderfüllung einmal gezündet wurde. Ein zusätzlicher Funken wird in der Zeit gebildet, in der sich im Brennraum kein zu zündendes Gemisch befindet.
Jeder Unterbrecherkontakt-Satz hat einen beweglichen und einen festen Kontakt, wobei letzterer drehbar gelagert ist, damit der Nocken die Kontakte trennen kann. Die zwei Kondensatoren sind parallel verdrahtet; jeweils einer mit jedem Unterbrecherkontakt-Satz. Die Kondensatoren wirken als elektrische Vorratsbehälter, während sie gleichzeitig einen Funkenüberschlag zwischen den Kontakten verhindern. Die Kondensatoren dienen also dazu, überschüssigen Strom zu absorbieren, der im Falle einer Überlastung durch das System zurückfließen will und führen den Strom zu Zündspulen zurück. Desgleichen tragen sie zur Verstärkung des Funkens bei. Sind die Kontakte geschlossen, fließt der Strom geradewegs durch sie hindurch zur Masse. Öffnen sie sich, besteht ein offener Stromkreis. Wären keine Kondensatoren vorhanden, würde der Strom über die Kontakte hinüberschlagen und zu Verbrennungen und Kraterbildungen führen. Haben die Kondensatoren ihre Kapazität erreicht, führen sie den Strom durch die Primärwicklungen zurück und schließlich zur Zündkerze. Immer dann, wenn die Kontakte stark abgebrannt sind, empfiehlt es sich, sie zu erneuern. Dasselbe gilt für die Kondensatoren.
Jede der zwei Zündspulen hat zwei Hochspannungskabel; und wie bei den Unterbrecherkontakten versorgen auch die Zündspulen zwei Zylinder; eine Zündspule versorgt die Zylinder 1 und 4 und die andere die Zylinder 2 und 3.
Die Zündspulen verwandeln die Niederspannung in Hochspannung, die dazu ausreicht, dass ein Funken bereitgestellt wird, der stark genug ist, um den Luftspalt zwischen den Elektroden der Zündkerze zu überspringen. Kommt es zu irgendeinem Zeitpunkt zu sehr schwacher oder unregelmäßiger Funkenbildung an der Zündkerze, obwohl der Rest der Zündanlage nachweisbar in gutem Zustand ist, ist es Zeit, eine Zündspule auszuwechseln. Obgleich Zündspulen normalerweise eine lange Lebensdauer haben, können sie manchmal schadhaft werden; besonders dann, wenn das äußere Gehäuse beschädigt worden ist.
Der selbsttätige Zündversteller dient dazu, den Zündzeitpunkt mit steigender Kurbelwellen-Drehzahl vorzuverlegen. Der Verstellmechanismus besteht aus zwei federbelasteten Gewichten, die infolge der durch die Kurbelwellen-Umdrehungen erzeugten Zentrifugalkraft nach außen geworfen werden und bewirken, dass sich die Unterbrecherkontakte früher öffnen. Arbeitet der Verstellmechanismus nicht gleichförmig, wird der Zündzeitpunkt ebenfalls nicht gleichförmig vorverlegt oder bleibt sogar unverändert in einer Stellung. Hierdurch kommt es zu schlechter Laufleistung in jeder außer einer Stellung. Manchmal neigen die Federn zur Überdehnung, wodurch es dazu kommen kann, dass sich der Zündzeitpunkt zu weit vorverlegt. Am besten wird der selbsttätige Verstellmechanismus durch die Durchführung einer statischen Zündzeitpunkt-Kontrolle und anschließender Prüfung mit der Zündlichtpistole (Stroboskop) geprüft.
Es ist immer das beste, die Bewegung der Fliehgewichte alle 3500 Kilometer zu kontrollieren und die Vorrichtung gleichzeitig zu reinigen und zu schmieren.
Die elektrische Anlage wird von einem Drehstromgenerator versorgt, der auf der äußersten linken Seite der Kurbelwelle untergebracht ist. Der Wechselstrom wird durch einen Doppelgleichrichter geleitet, wo er in Gleichstrom umgewandelt und zum Laden der Batterie sowie zur Bereitstellung von Strom für Beleuchtung und Nebenverbraucher benutzt wird. Die Stromabgabe des Drehstromgenerators wird von einem silikongesteuerten Regler (SCR-Teil) innerhalb eines Bereiches von 14 bis 15, 5 Volt geregelt.